Band

Markus Tripolt
Text, Musik, Gitarre & Stimme
Andy Baum
Gitarren, Programming und Produktion
Polio Brezina
Keybords / Mix
LEBENSLÜGENLIEDER
Erwachsenenpop mit Refrains für die Ewigkeit
Fabian Burstein im Gespräch mit MOW
Text und Fotos von Goetz Schrage
“Männer Ohne Werk” – CD, Konzert und Kaufbefehl! So weit und einfach. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen, weiter brauchen Sie nicht zu lesen. Ab jetzt wird es persönlich und persönlich bedeutet bei mir fast immer peinlich. Ich habe Sie gewarnt.
Markus Tripolt hat eine CD aufgenommen und heute war die Präsentation. Es geht um Gefühle und ich bin beeindruckt anstatt angeekelt wie sonst. In meiner prägenden Lebensphase – Juni 1978 bis Oktober 1981 (dann war ich fertig geprägt) – hatten Männer keine Gefühle. Sie standen an Bars, rauchten Zigaretten, redeten niemals darüber, wie es ihnen ging und irgendwann im hohen Alter von 54 fielen sie tot um. Die Hippies hatten Gefühle, Sandalen und lange Haare und ich wäre lieber gleich im Juni 1978 tot umgefallen als so zu sein.
Element of Markus Tripolt. Minimum unsere Antwort auf Sven Regener, weil der hat auch Gefühle und ist nicht peinlich, oder er ist fucking peinlich und wir verstehen es nicht, weil wer versteht schon die Norddeutschen? Jedenfalls Männer ohne Werk ist völlig aus der Zeit gefallen. Man hört zu und alle Bilder im Kopf sind so wunderbar grau wie es das Wien meiner Jugend war. Es geht auch um Liebe und um Sehnsucht, aber gerade richtig und gerade genug, dass man es mögen muss. Die begleitende Band ist wirklich gut. Jeder Song hat die treibende Dramaturgie von Pale Blue Eyes – irgendwie gut und irgendwie sehr wienerisch.
Beim ersten Text dachte ich: da hat der Autor wirklich Glück gehabt, weil ich überhaupt nicht leiden kann, wenn andere Menschen, die ich persönlich kenne, texten können. Beim zweiten Song dachte ich mir: alles passt, alles ist gut, und beim dritten war ich dann überzeugt. Der Mann kann das. Sonst fällt mir noch ein, dass es nur noch wenige Sänger gibt, die so dünne Sakkos tragen. Besonders erwähnen möchte ich noch den Robert-Palmer-Haarschnitt des Sängers. Und zuletzt möchte ich anmerken, dass ich zum nächsten Konzert gehen werde – und zum übernächsten.
Wenn Sie mich dann dort sehen, genießen Sie die Show, aber bitte bedanken Sie sich nicht bei mir und schon gar nicht persönlich. PS: Die CD werde ich die nächsten 5000 Kilometer lang hören. Mindestens!
Männer ohne Werk – Lebenslügenlieder 2025 Wien
Presse

Die Wucht des Lebens, mit all seinen Höhen aber auch seiner unausweichlichen Tiefschläge kann lähmen, oder zur Entdeckung und Bearbeitung der eigenen, bisherigen Lebenslügen inspirieren. Markus Tripolt hat daraus Lieder gemacht - Lebenslügenlieder.
Der Schaffensprozess brachte den Wiener zur Einsicht, dass Pathos zwar ein legitimes Stilmittel zum "öffnen innerer Türen" darstellt, romantische Verklärung aber eine besonders perfide Form der gelebten Lüge sein kann, „weil sie eher die Marketingabteilung der Liebe abbildet, nicht aber die Liebe selbst" - so Markus Tripolt.
„Im Schmerz ein Vollbad nehmen - und damit dem Scheitern eine zweite, lust- und hoffnungsvolle Seite abringen" - so beschreibt Tripolt die Dringlichkeit des Moments auf den er seine künstlerische Reaktionen bezieht. „Ein Lied darf verführen, einen manipulativen Vorsatz darf es aber niemals haben, wo man als Depp übrig bleibt, wenn man drauf reinfällt".
Die Lyrics lassen sehr persönlich und durch eine männliche Brille auf Geschlechter- und Beziehungsthemen blicken, wobei sie niemals ins plumpe abgleiten. Im Gegenteil, hier wird Liebe und Leidenschaft jener Raum gegeben, den in ihrer Verdichtung nur Popmusik zur Verfügung stellt, ohne jemals am misogynen auch nur anstreifen.
MÄNNER OHNE WERK (MOW) begreift sich als offenes Produktions- und Bandprojekt, das nun die erste Auskoppelung des kommenden Albums „Lebenslügenlieder" vorlegt. Die Lieder zeichnen sich durch eine große emotionale Zugänglichkeit aus, denen der arrivierte Musiker und Produzent Andy Baum ein wunderbar erwachsen Pop-Arrangement verliehen hat. Für Keybords und Mix zeichnet der langjährige Falco-Wegbegleiter Polio Brezina verantwortlich, die Harmonika etwa, spielt der Wiener Knopferlvirtuose Walther Soyka.
Mit dem Berliner Label MOTOR-Entertainment konnten MÄNNER OHNE WERK ein etabliertes Label als Partner für die Veröffentlichung die ersten beiden Singles im September 2024 ("Lebenslügenlieder" und "Endlich Gut") und November 2024 ("Gut" und "Der Fremde") engagieren. Die EP "Lebenslügenlieder" erscheint im Februar 2025, die erste LP auf Vinyl ist für im Herbst 2025 eingeplant.
MARKUS TRIPOLT, Jahrgang 1965, ist ursprünglich Maler. Seine Faszination für große Bilder liegt in seinen Berliner Jahren von 1989 bis 1993 begründet. Zurück in Wien, bringt er seine Inspirationen und Erfahrungen in den öffentlichen Raum ein, wobei er in den Neunziger- und Nullerjahren auch und vor allem als Aktionskünstler in Erscheinung tritt.
Er inszeniert mit "FEUERMAUER" die erste Wiener Stadtbildgalerie auf insgesamt 1000 m2 Bildfläche. Anlässlich des Rechtsrucks der Nationalratswahlen 1999 schafft er mit "nichts dahinter" ein Wandbild zur Lage der Nation und mit "coloured chairs" eine europaweite Trilogie zum Thema Menschenrechte in den Jahren 2000, 2001 und 2002.
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Fotografie: Götz Schrage